
Die gesamte Woche verbringe ich in München im Theater HochX mit dem Neuen Kollektiv München und wir proben meine Komposition «Posterity Musical Ecosystem». Die Übersetzung der Meteodaten aus Nantesbuch in Noten, die die Musiker*Innen auch spielen und die Sängerin singen können, war sehr aufwändig und hat einige Monate an Arbeit gefordert – hinzu kamen die coronabedingten Verzögerungen – nun ist es bereits über ein Jahr her, seit die Uraufführung geplant war und wir sind alle froh und erleichtert, endlich musizieren zu dürfen, hier der Ankündigungstext:
Posterity Musical Ecosystem
Ein musikalisches Ökosystem, basierend auf der Landschaft von Nantesbuch
Neues Kollektiv München mit Marcus Maeder
Parallel zum Projekt Posterity, wo in einem künstlerisch-wissenschaftlichen Horchposten die Klanglandschaft und das Klima von Nantesbuch beobachtet und über einen Radiosender hörbar gemacht werden, wird eine musikalische Live-Performance erarbeitet, die am 25. Juni 2021 im Theater Hoch X in München uraufgeführt wird.
Posterity (engl. Nachwelt) beschäftigt sich mit der Frage, wie eine Klanglandschaft sich in Zeit und Raum verändert und inwiefern Renaturierung und Klimawandel in einer Landschaft hörbar sind, respektive künstlerisch untersucht und erfahrbar gemacht werden können.
Das Posterity Musical Ecosystem ist kein konventionelles Konzert, sondern eine konzertante Installation, ein begehbares musikalisches System, welches in drei Zeitfenstern besucht werden kann. Die Idee besteht darin, ein musikalisches Ökosystem für einen Abend entstehen, wachsen zu lassen: Neben gemeinsamen Live- Improvisationen der beteiligten Musiker/innen werden zu spezifischen Zeitpunkten für einzelne Instrumente komponierte Stücke aufgeführt – wie Stimmen einzelner Tiere, die zu gewissen Zeiten im Tagesgeschehen einer Soundscape zu hören sind.
Dabei beschäftigt uns die Frage, wie die Landschaft von Nantesbuch und natürliche Prozesse in ihr musikalisch klingen könnten. Ausgangslage dazu sind Field Recordings, die mit fünf automatischen Recordern, die im Perimeter von Nantesbuch verteilt sind, gesammelt werden. Die Musik soll hier aber nicht die natürlichen Geräusche imitieren, sondern eine eigenständige, «anthropogene» Ergänzung und Stimme im Chorus – eine musikalische Empfindung der Voralpen- und Moorlandschaft von Nantesbuch sein, die sich aus wissenschaftlichen Messdaten speist. Die komponierten Stücke der Performance basieren auf Wetterdaten – sie verschränken sich im musikalischen Ökosystem mit Field Recordings und dem Radio-Livestream des Posterity-Senders in Nantesbuch.
